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Neues Leben für den Bach

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Die Eileringsbecke vor der Renaturierung – gerade, flach und ohne Fische

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In diesem öden Bachbett haben Fische keinen Schutz vor Fressfeinden

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Wasserpflanzen werden gemäht, um den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen

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Innerhalb von drei Tagen haben die Angler ca. 1.200 Meter Flusslauf verändert

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Kiesbänke erhöhen die Fließgeschwindigkeit und den Sauerstoffgehalt des Wassers

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Faschinen werden eingebracht, um den Bachlauf zu verengen

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April 2012, die Bauarbeiten sind im vollen Gange

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Nahrung ist für die Fische genug vorhanden

Auch Angler kommen manchmal ins Schwitzen. Peter Köhler und seine Vereinskameraden vom Sportfischerverein Schüttorf haben im Frühjahr 700 Holzpflöcke eingeschlagen, über 300 Meter Faschinenbündel verbaut und 450 Tonnen Kies geschüttet. Denn sie wollen einen Entwässerungskanal zu dem machen, was er einmal war: zu einem lebendigen Bach.

Die Eileringsbecke fließt durch die Grafschaft Bentheim im äußersten Südwesten Niedersachsens. Sie passiert Wiesen, durchquert den Wald des Fürsten zu Bentheim und mündet bei Schüttorf in die Vechte. Einst waren hier Meerforellen heimisch, in tiefen Kolken tummelten sich große Quappen. Doch in den 70er Jahren wurde der Bach kanalartig umgebaut. Das war gut für den Hochwasserschutz, aber schlecht für das Ökosystem. Die Eileringsbecke wurde gerade, breit und flach. Das Wasser fließt sehr langsam und die Gewässersohle bietet kaum Abwechslung. Hier können nur wenige Fische überleben.

Also machen sich Köhler und ein gutes Dutzend seiner Angelfreunde Anfang April an die Arbeit. Der Vechteverband, der für die Gewässerunterhaltung zuständig ist, unterstützt sie mit Bagger, Laster und Material. Das Kommando hat Dr. Jens Salva. Der Fischereibiologe entscheidet, wo eine Kiesbank hinkommt und wo der Bach verengt wird. „Man muss so ein Gewässer lesen können, und sich vorstellen, wie das in zwei, drei Jahren aussehen soll.“

Nach drei Tagen harter Arbeit ist es geschafft. Köhler, von Beruf Finanzbeamter, ist erschöpft, aber zufrieden.1200 Meter Bach sind renaturiert, zwei Tage früher als geplant.

Im Sommer sind tatsächlich schon erste Erfolge zu sehen. Im Bach pulsiert wieder das Leben, jede Menge Schnecken, Bachflohkrebse und Larven tummeln sich in den Kiesbänken. Und auch die ersten Fische sind da: Bachschmerlen, Hasel und kleine Hechte. Sorgen macht Heiner Köhler der starke Pflanzenwuchs. Da müssen die Angler nochmal ran und eine Rinne frei mähen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Natur mitspielt. Wird der Bach seinen Lauf so verändern wie geplant? Und werden noch mehr Fische in die Eileringsbecke zurückkehren? Ein Elektrofischen im Herbst gibt Aufschluss darüber, wie viel der Arbeitseinsatz der Angler gebracht hat.

Neues Leben für den Bach

Ein Film von Michael Reis-Müller
Erstausstrahlung in der Reihe NaturNah
am 6. November 2012 im NDR Fernsehen

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